17 Nov „Auch beim Anschieben kommt man Vorwärts“ (Ines Göge)
Ich sitze an meinem Schreibtisch und schreibe eine Email an eine Freundin. Sie hat den Winter-Corona-alles-Mist-bald-ist-auch-schon-Weihnachten-Blues. Wer es nicht kennt, werfe bitte die erste Christbaumkugel…
Rückblickend haben wir alle wohl auch guten Grund zum Traurig sein, denn dieses Jahr kann man wirklich nur abhaken.
Mir selbst geht es nicht anders und vielen meiner Brautpaare, Freunden, Kolleginnen und Kollegen und der Familie ebenso.
Jetzt sitze ich also an meinem Schreibtisch und schiebe meine Freundin an. Und während ich schiebe und teils auch schon schubse, denke ich darüber nach, wo ICH in dieser Zeit bleibe? Bleibe ich auf der Strecke, wie man so schön sagt?
Ich stelle mir bildlich vor, wie ich meine Freundin anschiebe. Ich sehe uns als Zeichnung auf einem Blatt Papier in Farbe mit Bewegungslinien. Ich sehe auf diesem Weg, auf dem ich sie schiebe, dass wir gemeinsam schon ein ganzes Stück weit gekommen sind.
Die noch leere Gedankenblase über mir füllt sich mit meinem Gedanken „Auch beim Anschieben kommt man Vorwärts“.
Ich setze mich in meinem Bürostuhl nach hinten und denke: „Ja, genauso ist es“. Ich bleibe beim Helfen, bei der Unterstützung von meinen Brautpaaren, meinen Freunden und meinen Kolleginnen und Kollegen noch lange nicht auf der Strecke, denn wir gehen ALLE den selben Weg, nur eben etwas langsamer, aber dafür trotzdem GEMEINSAM.
Meine Bitte: Helft einander, schiebt einander und schubst, wenn es sein muss (wenn der Geschubste das auch möchte) und seid Euch bewusst, dass NIEMAND in dieser Zeit alleine ist. Ich auch nicht. Ich habe auch tolle Menschen hinter mir, die mich schieben.
Wer zur Zeit niemanden hat, der Euch schubst, dann sagt Bescheid. Polonaise können wir auch alle gemeinsam machen (unter Einhaltung sämtlicher herrschenden Coronaschutzmaßnahmen…selbstverständlich)
Fühlt Euch geschoben meine Lieben und bleibt gesund.
Ines