
22 Jan Gedankenspiel – Postkartenspiel –
Eine Kurzgeschichte zu schreiben über dieses wahllos gezogene Bild fällt mir gerade sehr schwer, denn auf Grund von Corona können wir schon länger nicht verreisen und sehnen uns alle nach einem Tapetenwechsel. Ich auch.
Normalerweise würde ich solche Gedankengänge gar nicht Mitte Januar haben, denn normalerweise wäre ich und auch wir als Familie wieder voll in unserem Arbeits- und Schulalltag angekommen nach den langen Weihnachts-/Winterferien und Silvester. Aber Corona macht es möglich, dass ich nun hier sitze, mitten im Januar und so keinen Plan habe und/oder Vorstellung, was in den nächsten Wochen alles so auf mich zukommt.
Ich habe nur sehr wenige Hochzeiten in meinem Kalender stehen und selbst die stehen zum Teil mit einem Fragezeigen drin, denn wer kann schon sagen, ob man schon wieder in der zweiten Hälfte des Jahres so richtig ausgelassen und hochzeitlich feiern kann?! Und vor allem stellt sich für mich als Hochzeitsplanerin und Traurednerin die Frage: Wann kann ich denn anfangen, gezielt und sicher zu planen? Wann kann und darf ich denn meinen Paaren (und mir) Hoffnungen machen? Wann kann ich mit meinen neuen Projekten tatsächlich durchstarten?
Aber dann schaue ich wieder auf die wahllos gezogene Postkarte aus meinem Stapel, die ich immer gern als Inspirationsquellen benutze zum Schreiben und lasse meinen Gedanken freien Lauf. Denn, träumen darf man doch noch, oder?!
Wovon träume ich denn, wenn ich auf dieses Bild schaue? Ich sehe vor allem als allererstes die Weite. Für mich ein Symbol der Enge, die ich in den letzten Wochen durch Corona so erlebt habe. Dieses freie Gefühl, Freiheit, frei sein und leicht und unbeschwert, ist mir ein bisschen abhanden gekommen. Ich bin nicht unglücklich, aber auch nicht so ungezwungen, fröhlich und frei, wie sonst. Die Gesamtsituation und das ganze Jahr, die letzten 12 Monate, lasten auf meinen Schultern und zerren an aller Nerven.
Dann sehe ich die vollen, kräftigen Farben, das Grün und den strahlend blauen Himmel, der von zarten weißen Wolken durchzogen ist. Für mich sieht es aus, als würden die Wolken mir einen Weg zeigen. Und dieser Weg geht durch die Mitte, immer gerade aus, ist breit genug für meine Mitmenschen und luftig und leicht genug, um auch nach unten schauen zu können, um die Orientierung auf dem Weg nicht zu verlieren.
Ich nehme mir also Zeit und lasse dies alles einfach auf mich wirken, so lange, wie ich es brauche und fühle ich mich schon ein bisschen besser. Denn auch diese Farben, diese Weite und dieser Weg werden bald wieder da sein. Ich brauche einfach noch ein bisschen Geduld. Du auch?
Ines Göge
Erklärung:
Ich habe einen Postkartenstapel mit 50 verschiedenen Postkarten, die mir für Traurede oder für Songwriting als Inspirationsquellen dienen. Auch Du kannst Dich inspirieren, annimieren oder motivieren lassen. Ziehe einfach ein Bild, betrachte und erkläre, was Du siehst und wie Du es siehst. Leise, laut, schriftlich oder mündlich. Mir persönlich macht es Spaß. Dir auch?
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